In der Dry-Season in Ruanda
kommt es vor, dass wegen noch ungenügend ausgebauter Infrastruktur (Druckverlust in den Wasserleitungen) das
fließende Wasser in den Häusern in gewissen Teilen Kigalis ausfällt.
Dry Season: Das Gras ist noch immer grün, es wird aber in einigen Teilen schon bräunlich |
Zur Erklärung: Fließend Wasser gibt es wenn überhaupt nur im Badezimmer: Die Toilettenspülung ist angeschlossen und meist eine Vorrichtung zum Duschen.
Von da aus wird das Wasser in die Küche oder nach draussen gebracht, um Geschirr zu spülen.
Eine Einbauküche kennt man hier nicht. Meist besteht die Küche aus einem Gasherd und einem Regal, in dem die Lebensmittel und Teller stehen, wie gesagt, fliessend Wasser gibt es in der Küche nicht.
Die Frau, die mich beherbergt und ihre Familie: in der Küche (wie oben beschrieben) |
Ausserdem ist Kigali nicht eben: Ruanda „The land of thousand hills“ spiegelt sich in Kigali wieder. Teilweise geht es steil bergab
oder bergauf. Aber eben sind die wenigsten Strassen und Wege.
Insofern wird auch in dem Haushalt, in dem ich mich befinde,
Wasser besorgt, dieses dann abgekocht und in Container gefüllt, dieses als Trinkwasser verwendet. Das Wasser ist meist auch im abgekochtem Zustand eher schmutzig: leicht gelblich; Trinkbar, aber als Europäer ist es immer ein bisschen eine Überwindung solch Wasser zu trinken....Besser wird das schon, wenn es dann mit Schwarztee "angereichert" ist, dann wird die Farbe sowieso bräunlich :-D
Hier kommt nun auch mein Katadyn - Wasserfilter täglich zum Einsatz: weil bei diesem bekomme ich reines und klares Wasser. Ausserdem kaufe ich relativ viel abgepacktes Mineralwasser - dies reicht aber nicht immer.
Auch wenn Wasser sozusagen nicht frei verfügbar wie hier in
Europa ist; Es wird trotzdem nicht mit Reinlichkeit gespart: Jedenfalls nicht in dem Haushalt in dem ich wohne; Die 3 Kinder (1,2.5 und 7 Jahre) werden täglich gebadet und "geduscht" wird auch einmal täglich,
Der höchste Verbrauch an Wasser geht aber für die
Toilettenspülung auf: Um meine „Notdurft“ halbwegs anständig wegzuspülen
verbrauche ich 3-5l Wasser. Für eine Ganzkörperreinigung, mit Haare-waschen
verbrauche ich 2-3l: In einem Plastikbehälte werden 3 l Wasser gegeben und mit den Händen schüttet man dann das Wasser nach und nach über den eingeseiften Körper, bis die Seife weg ist. Wasser wird dazu nie erwärmt: es hat durchgehend eine Temperatur von ungefähr 18- 20°C.
Samstag ist immer Waschtag.
Mitbewohnerin beim Samstags- Wäsche- Waschen |
Gemeinsam wird Wäsche gewaschen: der Verbrauch an Seife ist enorm, da ja auch nur kaltes (18-20°) Wasser verwendet wird. Die Wäsche wird in Seifenwasser eingeweicht, dann wird von Hand geschrubbt, mehr Seife dazugegeben, geschrubbt, Immer und immer wieder, bis die Wäsche sauber ist.
Lernen, wie das Waschen von Hand mit kaltem Wasser geht.... |
..es wurde nochmal alles nachkontrolliert: Sie war sehr genau, dass auch alles wirklich sauber ist....ich war da nicht so genau,... |
Ich hatte Waschmittel gekauft: Feinwaschmittel, für meine Wäsche, ich wollte da nicht mit dieser Seife und den starken Waschmittel rangehen... Da war das Gelächter vorerst mal groß. Ich wollte es ihnen zeigen, dass das schon geht: dass man das Ganze nur einweichen braucht, über Nacht, dann klappt das schon.
Nein, das klappte nicht: dieser Schmutz hier geht nicht so einfach raus....da muss man echt schrubben.--> in Europa klappt das, weil noch warmes Wasser hinzukommt...Hier ist vieles anders :-)
Das Feinwaschmittel kann trotzdem benutzt werden: Zwar nicht zum "Sauber-machen" - sondern als Abschluss: es macht die Wäsche weich und gut-riechend.
Das Feinwaschmittel kann trotzdem benutzt werden: Zwar nicht zum "Sauber-machen" - sondern als Abschluss: es macht die Wäsche weich und gut-riechend.
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