Gute Schulbildung für Boris:
Die Geschichte von Boris/ Wie ich Boris kennenlernte:
Im Jahre 2015 hatte ich die
grossartige Möglichkeit zwei Praktika in Ruanda in der Lebensmittelindustrie zu
machen: Inyange Industries und Bourbon Coffee Houses. Ich bin gelernte Bäckerin
und Konditorin (mit internationaler Erfahrung als Patissiere) mit einer Weiterbildung
zur Lebensmitteltechnologin FH.
Diese 2 Praktika habe ich selbst
organisiert, privat, also ohne internationale Organisationen, die Praktika
vergeben. Beide Praktika dauerten insgesamt 5.5 Wochen.
Während meines Aufenthaltes
wollte ich nicht in einem Hotel wohnen – Das ist etwas für Touristen – Ich wollte
mitten in der Gesellschaft sein, ich wollte wissen, wie die Leute aus Ruanda
denken, wie sie sind, und wie sie die Welt sehen.
Mittels der Webseite
couchsurfing.org suchte ich nach Leute in Kigali, die eine Couch oder einen
Raum zum Schlafen anboten. Ich konnte Kontakt zu einer ruandesischen Frau
aufnehmen, 36 Jahre alt, mit ihrer Familie in Kigali lebend. Sie bot mir einen kleinen
separaten Raum an, mit Bett, Stuhl, Tisch. Bereits im Vorhinein bei den
organisatorischen Fragen bot ich ihr an, anteilsmässig Miete zu zahlen. Sie
wollte nicht: «Das machen wir Afrikaner nicht, wir nehmen dafür kein Geld.».
«Kann ich wenigstens das Essen zahlen?» fragte ich. «Ja, wenn du selbst zum
Supermarkt gehst und etwas essen für die Familie kaufst, dann kannst du das
auch mit deinem Geld bezahlen.»
Marie-Paule – das ist der Name
der netten Frau, die mich nicht kannte, jedoch von Beginn an als
Familienmitglied behandelte. Ich bekam Eindrücke und Einsicht in ihre tägliche Routine
und nach einer Zeit in ihr persönliches Leben.
Marie-Paule war 13 als ihre
Mutter (Tutsi) im Geneozid von Ruanda starb. Ihre Mutter wurde getötet, mit
einer Machete vor Marie- Paules unschuldigen, jungen Augen. Ihr Vater (Hutu) überlebte,
er war bekannt als «ein guter Mann», integriert in die Gesellschaft, trotz dass
er eine Tutsi- Frau geheiratet hatte. Darum verschonten sie sein Leben.
Marie-Paule wurde zur Kämpferin,
konzentrierte sich vor allem auf die Schule und brachte es zu guten
Abschlüssen. Ihr noch lebender Vater versuchte alles um ihr eine gute
schulische Ausbildung zu ermöglichen. Sie schaffte es bis zum Bachelor
Abschluss, Studiengang «Political and administrative Sciences». Danach
heiratete sie und bekam 2 Kinder. Sie arbeitete stets zu 100% im
Personalmanagement. Nach einigen Jahren (und einer Änderung im Gesetz)
beantragte sie die Scheidung. Gemäss ihren Aussagen hat ihr Ex-Mann nicht
gearbeitet (obwohl er gesund und dazu fähig war, jedoch einfach nicht arbeiten
wollte) und alles Geld das sie hatten war von ihrem Einkommen. Gleichzeitig hat
er sich nicht um die Kinder gekümmert und verbrauchte alles Geld, das
Marie-Paule verdiente für sich selbst. Die Familie hatte ein gutes Einkommen,
jedoch war gleichzeitig arm. Zusätzlich lagen die gesamte Verantwortung und
Familienorganisation auf Marie-Paules Schultern, was sie nicht mehr länger in
diesem Stil tragen wollte und konnte. Als Frau sich in Ruanda scheiden zu
lassen ist zwar vom Gesetz her legal, jedoch innerhalb der Gesellschaft nicht
gerne gesehen: Viele Familienmitglieder verstanden ihre Entscheidung nicht und
kehrten ihr den Rücken zu .
Sie aber ging ihren Weg und gab
niemals auf mit dem Ziel ein besseres Leben für sich und die Kinder zu
bekommen.
In der Zeit als ich in Ruanda bei
ihr lebte war Marie-Paule bereits 3.5Jahre im «American refugee commitee» als
«Human Resources, Administrative and Coumminications Manager angestellt. Sie
verdiente genug Geld um die Miete für ein kleines Haus, 2 Angestellte in ihrem
Haushalt, die den Haushalt machten und auf die Kinder aufpassten während sie
ausser Haus war von 8:00 morgens bis 18:00 abends. Der ältere der beiden Söhne
ging in eine private christlich geprägte Schule. Obwohl die Schulbildung in
Ruanda grundsätzlich für alle Kinder gratis ist, gehört sie doch zu den
schlechtesten der Welt. Der Human Development Report (HDI 2010) stuft Ruanda
auf Platz 152 von bewerteten 169 Ländern ein (Low Human development – bezieht
sich hauptsächlich auf das Level der Schulbildung).
Theoretisch ist Boris Vater
verpflichtet (vom Gesetz) für seine Schulbildung zu zahlen. Aber er macht es
nicht. Auch dass Boris Vater mittlerweile auf einen recht einflussreichen
Posten «sitzt» trägt zur Tatsache bei, dass das «Gesetz bei ihm nicht greift».
Marie-Paule hat ihn niemals um Geld für Essen oder Logis gefragt um ihre Kinder
zu ernähren und gross zu ziehen: Sie fragte nur darum die Ausbildung zu
bezahlen- das Schulgeld direkt an die Schule zu überweisen. Er lehnte es immer
ab.
Ich habe Boris kennengelernt als
ich die 5 Wochen in Marie-Paules Haus gewohnt habe. Jeden Tag um 18:00 kam er
von der Schule nachhause. Er ass etwas und dann machte er die Hausaufgaben. Er
war 7 Jahre alt und besuchte die «Primary1» -- erste Klasse der Primarschule.
Ich war erstaunt: Er sprach fliessend Französisch (seine Mutter brachte ihm das
bei), ganz gutes Englisch und selbstverständlich auch seine Muttersprache:
Kinyarwanda. Er war sehr fokussiert auf die Schule und seine Noten. Er erzählte
mir, dass er ein Arzt werden will.
Marie-Paule war stark, überwand
alle harten Situationen, aber Anfang 2015 veränderte sich etwas: Sie bekam
einen neuen Chef. Sie fühlte, als wenn Dinge sich zu verändern begannen:
komische Bemerkungen, Missverständnisse - sie fühlte sich schikaniert von ihrem
Chef und auch plötzlich von einigen anderen Arbeitskollegen. Diese Schikanen
gingen zu weit, als sie plötzlich an einem Donnerstag (im August 2015) einen
Brief von ihrem Chef übergeben bekam: Sie musste ihren Arbeitsplatz in Kigali
verlassen und sollte am kommenden Montag bereits in Huye an ihrer neuen
Arbeitsstelle starten. Die Firma würde ihr $280 für Umzugskosten bezahlen. Ihre
neue Job-Position hatte sich auch geändert: Neu musste sie als Assistent
arbeiten. Sie lehnte dies ab. Huye liegt
im Süden Ruandas, 134km entfernt von Kigali. Mit einem Auto benötigt man
dorthin ungefähr 3-4 Stunden. Sie hatte einen Angestellten im Haus, ein
gemietetes Haus in Kigali, ihr Sohn war in einer Privatschule in Kigali
eingeschrieben, Ausserdem bräuchte sie eine neue Wohnung in Huye. Es war ihr organisatorisch
nicht möglich all diese Punkte innerhalb eines Wochenendes zu managen.
(Ich habe diesen Brief mit meinen
eigenen Augen gesehen – wenn ich ihn nicht gesehen hätte, könnte ich diese
Geschichte nur schwer verstehen, weil in unserer westlichen Welt so etwas nur
schwer vorstellbar und möglich ist).
3 Monate später war sie ohne Job.
Leider ist die derzeitige Arbeitsmarktsituation in Ruanda nicht gerade einfach.
Sogar für gut asugebildete Menschen gibt es nicht viele offene Stellen. 2012
hatte Ruanda eine Arbeitslosenrate von 3.4%. Jetzt, im Jahre 2017 hat sich diese
Rate vervierfacht und liegt bei 13.2%. Dies ist die höchste Rate seit Jahren.
Ohne (bezahlte) Beschäftigung und
Geld musste sie ihren Angestellten im Haus entlassen und ihr Haus in Kigali
verlassen, mit ihren Beiden Söhnen. Boris wurde der Zugang zu seiner Schule
verwehrt: die Schulgebühren wurden nicht mehr bezahlt, darum durfte er nicht
mehr eintreten (Mental war dies ziemlich heftig für ihn). Marie-Paule bekam
wenig Unterstützung von ihrer Familie, nur ihre Tante aus Gisenyi nahm die drei
auf. Gisenyi liegt 160km entfernt von Kigali.
Derzeit besucht Boris eine
öffentliche Schule. Marie-Paule erzählte mir, dass Boris sehr frustriert ist.
Er will so gerne Arzt werden und mit dem Besuch einer öffentlichen Schule ist
ihm bewusst, dass der Wert seiner Ausbildung sinkt und damit seine Chancen
dieses Ziel zu erreichen. Dennoch: Seine Noten sind die besten der Klasse (55
Schüler pro Klasse!), denn er versucht noch immer so viel wie möglich zu lernen
um sein Ziel zu erreichen.
Um Boris zu unterstützen habe ich
diese Kampagne gestartet.
Das gesammelte Geld wird
vollumfänglich und direkt der Schule gegeben.
Es erfolgt eine Zahlung per
Quartal, die Organisation dieser Zahlung übernehme ich .
Das Ziel mit dieser Spendenaktion
ist es seine schulische Ausbildung bis ins zu seinem 18. Lebensjahr und somit
den möglichen Übertritt in die Universität zu finanzieren.
Je mehr Geld mittels dieser
Spendenaktion zusammenkommt, desto länger ist Boris’ Ausbildung gesichert. Mit
dieser Ausbildung kann eine sichere Zukunft gewährleistet werden: Die
Möglichkeit einen gut bezahlten Job zu bekommen und somit finanziell
abgesichert zu sein. Es ist üblich in Afrika, dass die jüngere Generation
mehrere Familienmitglieder gleichzeitig finanziell unterstützt. Es wird Boris
möglich sein aufgrund dieser Ausbildung seine Familienmitglieder und vor allem
auch seine Mutter, Marie- Paule, wenn sie alt ist, zu unterstützen und somit
einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft zu geben.
Als Primarschule für die verbleibenden 3 Jahre wurde die Kigali Parents School gewählt. Sie ist als sehr gute Schule bekannt und bietet eine solide Basis für die Sekundarschule. 3 Jahre auf dieser Schule kosten an Gebühren €3'000.
Die Sekundarschule mit Maturabschluss/Abitur dauert in Ruanda 6 Jahre. Es wurde derzeit die NU-Vision High School dafür ausgesucht. Die NU-Vision High School ist ein Internat bietet eine Ausbildung auf internationalem Level an. Sie ist als Cambridge International School anerkannt und ebenfalls akkreditiert auf ICDL. Mit dieser Schule wird ihm eine ähnliche gute Ausbildung ermöglicht wie wir sie hier in der westlichen modernen Welt geniessen konnten.
Es ist das Ziel soviel Geld zu sammeln, dass diese Schule bezahlt werden kann.
In folgender Tabelle wird gelistet was an dieser Schule die Kosten pro Trimester sind:
Year 8,9,10&11
|
RWF
|
USD
|
EURO
|
Year 12, 13
|
RWF
|
USD
|
EURO
|
School Fees
|
650’000
|
792
|
705
|
School Fees
|
750’000
|
914
|
813
|
School Uniform
|
70’000
|
86.-
|
76
|
School Uniform
|
70’000
|
86
|
76
|
Sports Uniform
|
25’000
|
31
|
27
|
Sports Uniform
|
25’000
|
31
|
27
|
Maintenance
|
30’000
|
36
|
33
|
Lab Coat
|
8’000
|
10
|
9
|
Registration
|
20’000
|
24
|
22
|
Maintenance
|
30’000
|
36
|
33
|
Identity Card
|
4’000
|
5
|
4
|
Registration
|
20’000
|
24
|
22
|
Song Book
|
5’000
|
7
|
5.5
|
Identity Card
|
4’000
|
5
|
4
|
Visitation Card
|
4’000
|
5
|
4
|
Song Book
|
5’000
|
7
|
5.5
|
Insurance
|
2’000
|
2.5
|
3
|
Visitation Card
|
4’000
|
5
|
4
|
Haircut
|
2’000
|
2.5
|
3
|
Insurance
|
2’000
|
2.5
|
3
|
Medical
|
2’000
|
2.5
|
3
|
Haircut
|
2’000
|
2.5
|
3
|
TOTAL
|
814’000
|
993.5
|
885.5
|
Medical
|
2’000
|
2.5
|
3
|
TOTAL
|
922’000
|
1125.5
|
1002.5
|
Jahr 8: zusätzlich $200.—ICDL Gebühr(= €178.--)
Year10: zusätzlich $200.—Wissenschaftsarbeitengebühr(= €178.--)
Year12: zusätzlich $200.—Wissenschaftsarbeitengebühr (=€178.--)
Zusammengefasst kostet seine Sekundarschulausbildung auf internationalem Niveau €17’272 $19’272 und zusätzlich ca. €3'000 ($3'380) für den Besuch der Primarschule
Zusammengefasst kostet seine Sekundarschulausbildung auf internationalem Niveau €17’272 $19’272 und zusätzlich ca. €3'000 ($3'380) für den Besuch der Primarschule
Das Ziel: €20'114.-- ($22'652)
(Preiserhöhungen sind hier nicht mitgezählt - das wird der Fall sein- dahingehend werde ich aber selbst meinen Teil auch beitragen um dies dann zum aktuellen Zeitpunkt auszugleichen) Das ist unser Ziel! Lasst uns das Ziel gemeinsam erreichen!