Mittwoch, 3. Juni 2015

Insekten- das neue Fleisch? (!)

Fleisch ist teuer - nicht nur im Supermarkt- sondern auch in der Produktion: Die heutige Massentierhaltung erzeugt eine auf Dauer nicht mehr tragbare Menge an Treibhausgasen. Die FAO publiziert auf ihrer Webseite, dass beim Wachstum von 1 kg Schwein zehn bis hundert mal mehr Treibhausgas produziert wird verglichen mit 1kg Mehlwürmern. Weiter ist das Fleisch von Mehlwürmern und anderen Insekten schneller nutzbar[1].

In der Theorie also etwas "ganz tolles". Nur umgelegt auf Massenproduktion muss man beachten, dass es dann bei solch einer "Massentierhaltung" von beispielsweise Mehlwürmern oder auch Heuschrecken es zu ähnlichen Problemen kommen könnte wie bei den derzeit gängigen Formen: Der Einsatz von Medikamenten gegen Krankheiten ist deshalb nicht ausgeschlossen. Inwiefern, dies dann noch gesund wäre, ist demnach fraglich.

ABER: folgender Spruch passt dahingehend gut :
Wo kämen wir hin, wenn jeder sagen würde: "wo kämen wir hin?" aber niemand gehen würde, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?


Also, gehen wir!

An der Fachhochschule Münster werden im Fach "Sustainable food Consumption" nachhaltige Ernährungsweisen vermittelt.
Dies geschieht auch mit Praxiseinheiten, um theoretisch erlernte Dinge auch anschaulich rüberzubringen.
Im der heutigen Praxiseinheit lernte man, wie man Mehlwürmer und Heuschrecken zubereiten kann: Gekauft wurden diese in einer Zoo- Fachhandlung für Reptilien. Die Teilschritte der Verarbeitung werden als Bildunterschrift angezeigt:

Mehlwürmer

Mehlwürmer in Chilli-Knoblauch-Öl frittieren

Mehlwürmer abtropfen lassen

Eingefrorene (inaktivierte) Heuschrecken

Die Flügel und Beine der Heuschrecken entfernen und die
 Tiere mit kochendem Wasser überbrühen, abtropfen lassen

Mehlwürmer anrichten und servieren: mit Limette verfeinert
heben sie sich geschmacklich besonders hervor.

Am Teller- mit Brot und Salaten

Dessert: Im Ofen gebackener Milchreis,
mit Erdbeeren und in Schokolade getunkten Heuschrecken
 (mit einem "Plopp- Effekt im Mund" -
da sie lediglich abgebrüht sind und die Heuschrecke unter ihrem
Chitin-Panzer relativ weiche/fast flüssige "Elemente" beherbergt ;-)

Der Beweis: Sie sind Essbar- und ganz lecker !

Fazit: Eine absolut gelungene Praxisveranstaltung mit einem Aha- Effekt für alle! In den Köpfen der Europäer sind Würmer noch als "Ekelig" verankert: Wobei es sich hier wirklich um eine Kopfsache handelt, der Wille zur Überwindung da sein muss :-)





Quellen:
[1] FAO Report: Edible Insects: http://www.fao.org/docrep/018/i3253e/i3253e.pdf

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