Das Auslandssemester
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Ein Auslandssemester zu machen- ja, das hatte ich mir schon am
Anfang des Studiums vorgenommen:
Das sollte man nutzen, dieses Angebot! Den Erfahrungswert- und
außerdem:
als Charakter bin ich sowieso in dieser Hinsicht
unkonventionell, einfach und ich liebe es Dinge neu zu entdecken, einfach
loszulaufen um zu sehen, was kommt: viele Menschen kennenlernen, mit ihnen und
von ihnen zu lernen. Und zurück zu kommen mit einem Rucksack voller Eindrücke
und ein bisschen reicher an Lebenserfahrung.
Es war ein leicht regnerischer Morgen und ich saß im Zug,
mir gegenüber eine Studentin aus dem 5. Semester (ich bin im 3. Semester), die
ich bisher nicht kannte. Ein anderer Studienkollege aus meinem Semester sprach
mit ihr: Sie erzählte über ihre Erfahrungen, die sie im 4. Semester gemacht
hatte: Im Ausland: In Österreich, Innsbruck. Ich wurde hellwach. Fragte nach.
Sie erzählte ausführlich, und positiv.
Sie erklärte, dass es aber höchste Zeit wäre sich
anzumelden, wahrscheinlich wären bereits einige Anmeldefristen der Hochschulen
im Ausland vorbei.
Mit der Idee im Kopf ging ich abends, nach den Vorlesungen, heim.
Ich erzählte es meinem Freund, aber kritisch. Weil alles wäre sehr überstürzt,
unüberlegt und nicht geplant.
Ein Auslandsaufenthalt kostet: Die Miete in der Schweiz und
dann noch eben am jeweiligen Ort für 4 Monate. Dann noch Essen und „Leben“.
Ich hatte nichts geplant zu sparen, separat. Ja, ich könnte
auf die gebundenen Ersparnisse zurückgreifen. Das möchte ich aber nur im
äußersten Notfall.
„Geh! Husch Fort mit Dir! Du studierst nur einmal im Leben
und hast nur einmal nun die Möglichkeit für ein Austauschsemester! Du MUSST das
nutzen! Ich finanziere Dir den Rest!“ sagte mein Freund, liebevoll aber mit Nachdruck,
er meinte es ernst!
Somit hatte ich die Bestätigung dass ich gehen konnte: dann
ging alles schnell: Anfrage an die Dozenten, die ebenfalls schnell reagierten;
Weil es war Ende Oktober und die Anmeldefristen der meisten Hochschulen endeten
Anfang November bis Mitte November.
Ich musste eine Hoc
hschule wählen- und einen Stundenplan
zusammen-planen. Dies mit den Dozenten abklären. Auch brauchte ich Dozenten, die
ich als Referenz angeben sollte. Ich wusste gar nicht, ob mir jemand diese
Referenz geben würde: Immerhin bin ich keine Vorzeige-Studentin: Ich komme durch,
aber eine erstklassige Schülerin vom Notenschnitt her bin ich bei weitem nicht.
Aber alle standen hinter mir und taten ihr Bestes, um mir
den Aufenthalt zu ermöglichen.
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Aber was bringt so ein Auslandssemester eigentlich?
1) Persönliche
Erfahrung: ein solches Auslandssemester sollte eine weitere wertvolle
Erfahrung in meinem Lebensweg darstellen: Neue Bekanntschaften/ vielleicht
sogar Freundschaften schliessen, neue Denkweisen und Mentalitäten kennenlernen.
Meine eigene Einstellung und Verständnis in dieser globalisierten Welt zu
überprüfen, schärfen und zu stärken.
2)
Kulturelle
Erfahrung: Auch wenn diverse Destinationen in Europa (Beispielsweise
Deutschland) meist nicht soo weit von unserer Kultur entfernt sind, gibt es
doch auch Dinge, die ich nicht kenne, Einstellungen aus sozialer und
gesellschaftlicher Sicht, die anders sind, als das was ich bisher kannte.
Lebensweisen die im geschichtlichen Kontext entstanden sind, und die bei
mitunter so ähnlichen Kulturen, erst bei genauerer Betrachtung hervorgehen.
3)
Akademische
Erfahrung: Andere Lehrmethoden kennenlernen, andere Schulstrukturen sehen,
weiteres Wissen vermittelt zu bekommen. Wie läuft’s dort an? Ich kenne ja
schliesslich nur „meine“ Hochschule.
Nun kam die Wahl der Hochschule:
Zuerst wollte ich nach Dublin, http://www.dit.ie
Institut of Technology. Aber dort fängt das Semester bereits Mitte Januar (das
ist mitten in unserer Prüfungszeit) an: somit müsste ich die Prüfungen verschieben,
auf Sommer. Das wollte ich nicht.
Dann hatte ich mir die Türkei ausgewählt: http://www.cu.edu.tr/tr/
çucurova Universität- in Adana: Das Pech nur: Adana liegt 50km von der
syrischen Grenze entfernt und 100 km von der Stadt Kobane, die derzeit wegen
ihrer schlimmen politischen Lage
(IS-Terror) sehr negativ in den Schlagzeilen ist. Das EDA (Eidgenössisches
Departement für Äusseres) rät ab dort hinzureisen und die Hochschule hat keine
Erfahrungen bisher mit dieser Universität, somit fiel dies auch flach.
Ich wollte aber irgendwie Englisch in dieses ganze
Auslandssemester einbauen. Und darum fragte ich meine Dozentin, welche Optionen
sie denn in Hinblick auf Englisch sehen würde.
Sie schlug mir die FH- Münster vor: sie würden Englische
Vorlesungen für ihre Austauschstudenten anbieten.
Grossartig! Nach einigen Recherchen entschied ich mich für
Münster. Ich wurde von meiner Hochschule nominiert und die FH Münster hatte
mich auch angenommen und bestätigt!
Dort habe ich nun alle Vorlesunden in Englisch: ausser das
Lebensmittel-Analytik-Praktikum, das ist auf Deutsch.
Dort werden aber keine Lebensmitteltechnologen ausgebildet,
sondern Oekotrophologen.
In der Oekotrophologie ist der Schwerpunkt auf Ernährung
gelegt. In der Lebensmitteltechnologie auf Technik. Da ich im 5. Semester
sowieso meinen Schwerpunkt auf Ernährung legen wollte kommt mir dies nun gerade
recht!
https://www.fh-muenster.de/index.php